35 Jahre Bundeswettbewerb Musik in kleinen Gruppen

Plakat des Bundeswettbewerbs Musik in kleinen Gruppen35 Jahre Bundeswettbewerb Musik in kleinen Gruppen

Ernst Bahn, Ehrenmitglied des Österreichischen Blasmusikverbandes und ein verlässlicher Besucher des Bundeswettbewerbs „Musik in kleinen Gruppen“ hat eine Statistik über die bisherigen Bundeswettbewerbe erstellt. Die Österreichische Blasmusikjugend möchte ihm für diese wertvolle Arbeit recht herzlich danken! Hier sind die interessantesten Ergebnisse:

1976 wurde der Bundeswettbewerb „Spiel in kleinen Gruppen“ als Beitrag zum Österreichischen Nationalfeiertag eingeführt. 24 Ensembles stellten sich am 26.10.1976 im Bruckner-Konservatorium in Linz der Jury. Seitdem findet der Bundeswettbewerb meistens an zwei Tagen statt. Waren es zu Beginn noch 24 Ensembles, steigerte sich die Anzahl der Teilnehmer im Laufe der Jahre. 2006 traten in Klagenfurt sogar 55 Ensembles an! Der Anstieg bei den Teilnehmerzahlen mag auch mit der Entwicklung der Stufen zu tun haben.

Zum Beispiel werden seit 1990 auch Schlagwerkensembles bei dem Wettbewerb, der im selben Jahr auf „Musik in kleinen Gruppen“ umbenannt wurde, zugelassen. 1998 wurde die Stufe D hinzugefügt, 2000 die Stufe E.

2006 kam es zu einigen Änderungen: Ziel war es, die Teilnahme von Schlagwerkern zu forcieren, weshalb eine eigene Kategorie für Schlagwerker eingeführt wurde, verbunden mit einer fixen Startberechtigung eines Ensembles pro Landesverband. Weiters installierte man eine einheitliche Sondergruppe, womit der Wettbewerb für die in den Reihen der Musikkapellen tätigen „Professionisten“, d.h. Musikstudierenden bzw. Absolventen von Musikuniversitäten sehr interessant wurde. Ein weiteres erklärtes Ziel der Wettbewerbe ist auch die Förderung von weitmensurierten Blechensembles und „Mangelinstrumenten“ wie Oboe und Fagott.

Die Bewertung der Vorträge änderte sich öfters im Laufe der Jahre. In den Anfängen des Bundeswettbewerbes wurden Preise bzw. Ränge vergeben, von 1982 bis 1996 wechselte man zu den Prämierungen: Die Ensembles erspielten sich ausgezeichnete, sehr gute und gute Erfolge. 1998 kam man zum Entschluss, nur(!) Punkte zu vergeben, was zwei Jahre später – im Jahr 2000 – wieder verworfen wurde. Seit 2004 werden nun die Vorträge nur mehr bepunktet!

Jedes Ensemble strebt nach einer möglichst hohen Punkteanzahl. 1992 schaffte es das Oberösterreichische Klarinettenensemble „Clarinettissimo“ in Südtirol erstmals, 100(!) von möglichen 100 Punkten zu erreichen. Dieses sensationelle Ergebnis wiederholte sich beim letzten Bundeswettbewerb in Tulln in Niederösterreich 2009, als die Brass Boys aus Kärnten von der Jury die volle Punkteanzahl bekamen.

Die neueste Änderung beim Bundeswettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“, dessen Statut im Jahr 2010 novelliert wurde, ist die Einführung einer zusätzlichen Finalrunde am zweiten Wettbewerbstag. Diese gibt es seit dem Wettbewerb in Feldkirch/Vorarlberg im Jahr 2008. Die besten Ensembles aus allen drei Kategorien (Holzbläser, Blechbläser, Schlagwerk) stellen sich am zweiten Tag vor versammeltem Publikum einer erweiterten Finaljury, in der der Hauptpreisträger des Wettbewerbs gekürt wird.

Somit haben sich seit 1976 einige Rahmenbedingungen des Wettbewerbs geändert, und man darf gespannt in die Zukunft und zum nächsten Bundeswettbewerb, der im Oktober 2012 vom Landesverband Wien ausgetragen wird, blicken!