Jugendmitglied des Monats Dezember:
Michael Horrer (24) aus Südtirol
Michael Horrer aus Südtirol ist seit zehn Jahren Mitglied der Bürgerkapelle Schlanders. Der 24-Jährige besucht das Bischöfliche Priesterseminar der Diözese Bozen/Brixen und wird in zwei Jahren zum Priester geweiht. Der Blasmusik möchte er als Hornist treu bleiben. Michael Horrer im Interview mit Stefanie Unterrieder.
„Wann haben Sie gewusst, dass Sie Pfarrer werden wollen?“
„Schon sehr früh. Bereits als Kind habe ich zu Hause die Messe nachgespielt. Nach der Erstkommunion wurde ich Ministrant und blieb zwölf Jahre dabei, zuletzt habe ich auch die Leitung der Ministranten übernommen. Schließlich nach längerer Überlegung habe ich nach der Matura mit dem Studium im Priesterseminar Brixen begonnen.“
„Wenn ich als Jugendlicher am Sonntag erst um 04:00 Uhr in der Früh heimkam, stand ich trotzdem um 08:00 Uhr schon in der Kirche.“
„Mittlerweile sind Sie schon im letzten Jahr Ihres Studiums. Wie geht es dann weiter?“
„Nach Beendigung des Studiums werde ich zum Diakon geweiht und einer Pfarrei in Südtirol zugeteilt, um von dem dortigen Priester zu lernen. Parallel dazu werde ich weiterhin das Seminar in Brixen besuchen. Nach einem Jahr folgt dann die Priesterweihe. Als Kooperator hilft man dem Pfarrer und übernimmt in der Gemeinde bestimmte Aufgaben, z.B. die Jugendseelsorge. Erst später bekommt man eine eigene Pfarre.“
„Selber werde ich keine eigene Familie haben, doch als Priester übernehme ich eine viel größere Familie.“
„Ihr größtes Hobby ist die Musik. Sie sind bereits seit zehn Jahren Mitglied der Bürgerkapelle Schlanders. Haben Sie während Ihres Studiums noch Zeit für den Verein?“
„Derzeit klappt es mit der Bürgerkapelle noch ganz gut. Ich komme alle 14 Tage am Wochenende nach Hause und bin da auch bei den Proben und Auftritten dabei. Für mich ist die Musikkapelle eine schöne Abwechslung. Ich fühle mich in der Gemeinschaft wohl und kann beim Musizieren von meinem Alltag abschalten. Mir macht das Spielen einfach Freude. Ich will solange wie möglich beim Verein bleiben. Jedoch weiß ich noch nicht, ob ich nach dem Studium noch Zeit dafür habe. Das hängt auch davon ab, wie weit die mir zugeteilte Pfarre von Schlanders entfernt ist.“
„Beim Frühjahrskonzert war die ganze Gemeinschaft des Priesterseminars dabei. Das hat mich sehr gefreut.“
„Was haben die Musikkollegen gesagt, als sie erfuhren, dass Sie Priester werden wollen?“
„Mein Bruder, der Kapellmeister ist, wollte natürlich, dass ich Musik studiere. Es kam die Frage auf, ob ich weiterhin Zeit für den Verein hätte. Viele Musikkollegen waren positiv überrascht, als ich ihnen sagte, dass ich Priester werden möchte. Sie ahnten ja, dass das meine Berufung ist und es gefiel ihnen die Vorstellung einen Pfarrer in ihrer Kapelle zu haben.“
„Welche Rolle spielt die Musik in der Kirche?“
„Sie ist sehr wichtig, weil durch sie die Messfeier würdig gestaltet wird. Sie stiftet Gemeinschaft und kann gut ausdrücken, was im Menschen vorgeht. Mich freut es immer, wenn die Blasmusik, ein Chor oder ein Streichorchester die Messe mitgestaltet.“
„Vielen Dank für das Interview und weiterhin Alles Gute!“