Nationales Jugendblasorchester 2005 - 2006

Das Nationale Jugendblasorchester ist ein österreichweites Auswahlorchester auf höchstem musikalischem Niveau.

Im Jahr 2005 fanden die Probespiele für dieses Orchester statt. Über 170 junge Musiker aus ganz Österreich, Liechtenstein und Südtirol haben sich für dieses Projekt beworben.

Schließlich qualifizierten sich 72 Jugendliche durch Probespiele. Dabei wird mit dem ungarisch-amerikanischen Dirigenten Laszlo Marosi, Dozenten aus führenden Österreichischen Orchestern und der japanischen Pianistin Maki Namekawa zusammengearbeitet.

Nach intensiven Probephasen trat das Nationale Jugendblasorchester am 17.5.2006 im Congress Innsbruck, am 18.5.2006 im Brucknerhaus Linz und am 8.6.2006 im Wiener Konzerthaus auf.

Das Orchester bot dem Publikum ein anspruchsvolles Programm, das von dem international bekannten Dirigenten Dennis Russell Davies zusammengestellt worden war. Er war für das Dirigat vorgesehen – krankheitsbedingt musste er es absagen, doch ein weiteres Projekt mit Dennis Russell Davies ist geplant.

Mit dem amerikanisch-ungarischen Dirigenten Laszlo Marosi konnte ein hervorragender Dirigent für das Nationale Jugendblasorchester und Vertreter für Dennis Russell Davies gewonnen werden.

 

Hier eine Kritik zum Konzert in Linz, die am 20.5. in den Oberösterreichischen Nachrichten erschienen ist:

BRUCKNERHAUS: Leistung steigerte sich bis zum Schluss - Nationales Blasorchester bei Linzer Brass-Festival


Auswahl aus 80.000 Blasmusik-Jugendlichen


Kaum zu glauben: 80.000 Mitglieder zählt die Österreichische Blasmusikjugend! Damit ist sie eine der größten Jugendorganisationen. Kooperiert wird dabei auch eng mit den Blasmusikverbänden in Südtirol und Liechtenstein.

Nun ist es endlich gelungen, daraus ein "Nationales Jugendblasorchester" ins Leben zu rufen, für das die Musiker zwischen 15 und 30 Jahren in strengen Probespielen ausgewählt werden.

Dirigat anfangs zögerlich


Die erste, sehr viel versprechende "Selektion" war vergangenen Donnerstag beim Eröffnungskonzert des heurigen Brass Festivals im Brucknerhaus zu erleben. Vor dem Höhepunkt nach der Pause kämpfte man im ersten Teil noch ein bisschen mit Startschwierigkeiten. Das mag aber auch am anfänglich etwas zögerlichen Dirigat von Laszlo Marosi gelegen haben. Dem fehlte bei der "Rienzi"-Ouvertüre noch ein wenig das zündend "Italienische". Was man zwar bei Wagner ohnehin kaum vermuten würde, was aber eine überschwängliche Leidenschaft gleich zu Beginn so richtig gut hätte anfachen können.

Namekawa begeisterte


Restlos begeisterte dann aber in Strawinskys "Concerto pour Piano et Orchestre dHarmonie" die Solistin Maki Namekawa mit ihrem klaren Anschlag, ihrer übergenauen rhythmischen Präzision und ihrer Meisterschaft, mit "neuen" Tönen scheinbar völlig gelassen zu erzählen.

Die Balance zu den Bläsern ist noch ausbaufähig. Und die Klangfarbenpalette in Percy Graingers "Lincolnshire Posy", einer Suite musikalischer Genrebilder, wird sich auch noch steigern lassen.

"Kleines" Publikum


Offensichtlich hat man sich bei den Proben ganz auf James Barnes 3. Symphonie gestürzt, die 1997 für die US Airforce Band Washington entstand und autobiographisch auf den Tod der kleinen Tochter Bezug nimmt.

Für die jungen Musiker stellte das eine Vielzahl an herausfordernden (Solo-)- Aufgaben bereit. Das überaus lebensfroh dahinstürmende Finale ist ein wahres Feuerwerk an Effekten, das vom Nationalen Jugendblasorchester mit größter Bravour und zur restlosen Begeisterung des leider nur "kleinen" Publikums gezündet wurde.

von Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 20.05.2006