Avari

Konzertstück

Werkbeschreibung:

Avari: lateinisch, die Avaren bzw. Hunnen

Die Hunnen waren ein ostasiatisches Nomadenvolk, welches um 200 v. Chr. ihr Reich in der Mongolei gründete. Schon zu dieser Zeit ging ein Teil von ihnen in Chinesen auf, der andere Teil drang nach Westen vor, zerstörten das Ostgotenreich in Südrussland, besiegten die Westgoten und eroberten schließlich im 5. Jhd. Italien und Gallien. Nachdem sie von einem römisch-fränkisch-westgotischem Heer besiegt wurden, zerfiel ihr Reich im 6. Jhd und sie selbst gingen in verschiedenen anderen Völkerschaften auf.

Obwohl die Hunnen als brutales Volk überall gefürchtet waren, konnte man ihre Identität schon in der voreuropäischen Ära nicht eindeutig festlegen, weder aufgrund ihrer physischen Erscheinung noch nach ihren ethnischen oder sprachlichen Besonderheiten. Übereinstimmend werden sie jedoch als kriegerische, kraftvolle Nomaden auf relativ niedrigem kulturellen Niveau geschildert. Ihre Technik der Kriegsführung, insbesondere ihre Reiterei, war jedoch hoch entwickelt.

Diese ungewisse Identität findet sich vor allem am Beginn des Werkes: mystisch, unbehaglich beginnen die tiefen Register. Verschiedene Instrumente und Passagen versuchen eine Konkretisierung, und auch Hörner und Posaunen kündigen immer wieder den kriegerischen Schlachtruf der Hunnen an, doch dauert es einige Zeit, bis gerade dieser sich zum (1.) Thema durchsetzen kann. Im pulsierenden Mittelteil mit zwei sich überschneidenden Themen wird die Identität scheinbar konkretisiert. Doch kaum glaubt der Zuhörer, diese erkannt zu haben, verschwinden beide Motive schon wieder. Zurück bleibt, wie am Beginn, sagenumwobene, ungewisse Stimmung; zwar erkennt man noch Fragmente der Themen, diese verklingen aber bis zum Schluss und bleiben nur noch Erinnerung.

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Herunterladen Hörbeispiel (Bezirksjugendorchester Gmunden beim 2. Österreichischen Jugend-Blasorchester-Wettbewerb 2005) (2,32 MB)